AUSSTELLUNG AKTUELL
empty AUSBLICK
RÜCKBLICK
PRESSE
ARCHIV
STAPFLEHUS  
KÜNSTLER
INFORMATION
LINKS
DARE to be different - Sigi von Koeding - Foto: Dejan Jovanovic

DARE to be different

28.03.–18.05.2025

Vernissage:
28.03. um 18 Uhr (Dresscode > Orange)

Grusswort:
Oberbürgermeisterin Diana Stöcker
Kulturamtsleiter Peter Spörrer

Einführung in die Ausstellung:
Tonio Passlick, Patrick Luetzelschwab

Kuratorenführung:
27.04. um 16 Uhr & 16.05. um 18 Uhr

Sonderöffnungszeit:
16.05. von 18–20 Uhr

DARE to be different -
Sigi von Koeding: Eine Retrospektive

Sigi von Koeding, bekannt als DARE, war nicht nur ein Pionier der Schweizer Graffitikunst, sondern auch ein inspirierender Brückenbauer zwischen Subkultur und Hochkultur. 1986 begann er seine Reise als Graffiti-Künstler in der Illegalität. Mit unermüdlichem Einsatz entwickelte er sich bis 1990 zu einem anerkannten Künstler, der sein Talent professionell auslebte. Sein Markenzeichen war nicht nur die unverkennbare Ästhetik seiner Werke, sondern auch seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren und eine Verbindung zwischen urbaner Kunst und traditionellem Kunstverständnis zu schaffen.

Von Koeding verbrachte einige Jahre seiner Kindheit in der Nähe des Stapflehus in Weil am Rhein – ein Ort, an dem nun diese Retrospektive stattfindet und seine Geschichte gewürdigt wird. Von 2001 bis 2009 arbeitete er in seinem Atelier im Kulturzentrum Kesselhaus in Weil am Rhein, wo er nicht nur eigene Kunstwerke schuf, sondern auch andere inspirierte und förderte. Er war von 2004 Kurator der Galerie K 31 in Lahr und von 2006 - 2009 der Carhartt-Galerie in Weil am Rhein, einem wichtigen Treffpunkt der internationalen Street-Art-Szene.

DAREs Werk und Persönlichkeit standen immer für den Dialog zwischen unterschiedlichen Welten: zwischen urbanem Raum und Museum, zwischen Jugendkultur und etablierter Kunstszene. Als international geschätzter Künstler gestaltete er nicht nur Wände und Fassaden in Städten wie Los Angeles, New York und Paris, sondern brachte Graffiti auch in Galerien und Museen. Dabei war er nicht nur ein kreativer Kopf, sondern auch ein Motivator, der andere Künstler ermutigte, ihrem eigenen Weg zu folgen.

Seine Zeit im Kesselhaus war geprägt von Projekten, wie der Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft in London, wo er 2001 bei der Ausstellung Concrete or Wallpapers auf Banksy traf. Auch als Mitorganisator und Teilnehmer von Urban Discipline in Hamburg setzte er Maßstäbe für die internationale Graffitikunst. Für den Industriellenerben und Fotografen Gunter Sachs gestaltete Dare 2007 gemeinsam mit seinem Freund Toast das über 200 m² grosse Sachs-Appartement im Schloss Velden am Wörthersee. Das Projekt wurde von Sachs für das Magazin Architectural Digest fotografisch dokumentiert. Auf der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld 2007 präsentierte die Schweizer Uhrenmarke Pierre DeRoche ihre auf elf Exemplare limitierte Uhrenkollektion mit von Dare handbemalten Ziffernblättern mit einem „Spray-Happening“ in Anwesenheit des Künstlers. Das Museum der bildenden Künste Leipzig zeigte von März bis Juni 2008 Bilder von Dare im Rahmen der Ausstellung Die Kunst ist weiblich. In der Talkshow von Kurt Aeschbacher im SRF1 erläuterte Sigi von Koeding am 15. April 2009 unter dem Motto „Kindsköpfe“ rückblickend seinen Werdegang vom illegalen „Schmierer“ zum anerkannten Künstler.

Am 6. März 2010 starb Dare an den Folgen eines Hirntumors. Postum wird 2011 die Auftragsarbeit für den mittlerweile ebenfalls verstorbenen Gunter Sachs in der Financial Times als „one of the best examples of interior graffiti“ eingeordnet.

Im August 2024 wurde ihm zu Ehren ein öffentlicher Platz (Sigi von Koeding-Anlage) Unweit des Basler SBB nach ihm benannt und im September 2024 veröffentlichte der Deutsche Kunstverlag das Buch Graffiti Expressionism von Kai Hendrik Schlusche über Sigi von Koeding. Darin wird der Basler Künstler für seine kraftvollen, farbintensiven Name-Writings als wegweisende Referenzfigur eines neuen Graffiti Expressionismus gewürdigt.

DAREs Lebensmotto „DARE TO BE DIFFERENT“ zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit und sein Leben. Seine Kunst war mehr als nur Ausdruck – sie war eine Botschaft: Mut zur Individualität und zur kreativen Freiheit.

Diese Retrospektive im Stapflehus bietet eine Gelegenheit, das Werk und die Geschichte eines Künstlers zu entdecken und dessen Vermächtnis lebendig bleibt– in seiner Kunst und in der Inspiration, die er anderen schenkte.

Finissage:
18.05. um 15 Uhr

Foto: Dejan Jovanovic

Weitere Informationen unter:
www.dare.ch

Sigi von Koeding a k a DARE 1968 2010

SRF Aeschbacher (ab Minute 30:08):
Aeschbacher - Sigi von Koeding - Play SRF