“Slipware” ist die älteste Dekorations- und Glasurtechnik in England, die seit über tausend Jahren vor allem noch in Südengland gepflegt wird. Mit Wasser vermischter Ton wird flüssig auf ungebrannten Tongefäße aufgetragen und entsprechend gestaltet. Kitty Sheperd arbeitet seit 16 Jahren Gebrauchskeramik, vor allem Vasen hergestellt und sich seit sechs Jahren auf dekorative „Slipware“ konzentriert, die in ihrer schlichten Form und künstlerischen Abbildung die Grenzen vom Kunsthandwerk zur Kunst längst überschritten hat.
Gefühle und Botschaften werden mit ihren Abbildungen vermittelt. Ihre Inspirationsquelle ist der Alltag mit seinen Widersprüchen: Form, Inhalt und Oberfläche werden nach den Möglichkeiten des Materials zu gleichwertigen Aspekten der Aussage. In diesem Jahr erforscht sie den Prozess der ersten Wahrnehmung und des zweiten Blicks, bei dem viel mehr entdeckt werden kann. Ihr Handwerkszeug ist die Geschicklichkeit, ihre Kunst die Kreativität. Im Leben wie in der Kunst ist Schönheit für sie nicht nur im Werk, sondern auch in der Betrachtung zu entdecken, die wiederum von den Erfahrungen des Lebens geprägt ist.
Kitty arbeitet mit rotem Steingut, jedes Gefäß ist handbearbeitet und bemalt mit farbiger und bleifreier Lasur. Die meisten Stücke werden zweifach gebrannt, manche erhalten noch einen dritten Glanzbrand. Ihre Arbeiten werden in diesem Jahr zwischen Brighton, Arundel und Worthing in bedeutenden Galerien gezeigt.

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